In der archaischen Zeit breiteten sich die Griechen über das Mittelmeer aus und gründeten zahlreiche Kolonien, darunter Massalia (heutiges Marseille), Kyrene (Libyen) und Neapolis (Neapel). Diese Expansion war eine Reaktion auf Überbevölkerung, soziale Spannungen und das Streben nach neuen Handelsmöglichkeiten. Sie förderte den Handel, sicherte Rohstoffe und intensivierte den kulturellen Austausch mit anderen Zivilisationen.
Eine wirtschaftliche Neuerung dieser Zeit war die Einführung von Münzgeld, das sich zunächst in Lydien (Kleinasien) entwickelte und später in Griechenland verbreitete. Die ersten Münzen entstanden im 7. Jahrhundert v. Chr. und erleichterten den Handel erheblich, indem sie den Tauschhandel ersetzten und die wirtschaftlichen Strukturen der Stadtstaaten stärkten.
Auch in der Architektur setzte eine bedeutungsvolle Entwicklung ein. Die dorische und ionische Ordnung prägten die Bauweise monumentaler Tempel, darunter der Hera-Tempel in Olympia, der als eines der ältesten steinernen Heiligtümer Griechenlands gilt. Diese Baustile legten die Grundlage für die späteren Meisterwerke der klassischen Zeit.
Gleichzeitig entstand durch die Einführung des phonetischen Alphabets eine Literaturtradition, die wichtige Werke hervorbrachte. Die Ilias und die Odyssee, die im 8. Jahrhundert v. Chr. erstmals schriftlich festgehalten wurden, gehören zu den zentralen Werken der griechischen Literatur. Sie verbinden mythologische Erzählungen mit historischen Bezügen und prägten die europäische Kultur nachhaltig.