Etruskische Sanguisuga-Fibel
Beschreibung
Etruskische Sanguisuga-Fibel aus der frühen Eisenzeit, zugehörig der Villanova-Kultur.
Material: Bronze
Datierung: 8. - 7. Jh. v. Chr.
Maße: Länge 7,7 cm und Gewicht 51,2 g
Zustand: Sehr guter bis guter Erhaltungszustand (Nadel restauriert)
Bronzene Gewandfibel des sogenannten Sanguisuga-Typs, charakteristisch für die frühe Eisenzeit Mittelitaliens. Der gebogene, wurmförmige Bügel (lat. sanguisuga = Blutegel) zeigt eine gleichmäßig gerundete Form mit verdicktem Mittelteil und feiner Oberflächenstruktur (feine Kerbrillen/Querriefen). Der Bügel verjüngt sich zu den Enden hin und endet auf einer flachen, platten- bzw. schildförmigen Fußplatte. Am gegenüberliegenden Ende befindet sich keine „Achse“, sondern die typische einläufige Spiralfeder als Nadelmechanik. Die Oberfläche weist eine dunkelgrüne bis braune Patina auf. Die Nadel ist original erhalten und wurde etwa einen Zentimeter hinter der Spirale fachgerecht geklebt. Die Reparatur ist stabil ausgeführt und beeinträchtigt den Gesamteindruck des Stücks nicht.
Die Sanguisuga-Fibeln gehören zu den klassischen Typen der Villanova-Kultur, der ältesten Phase der etruskischen Zivilisation. Sie dienten dem Verschließen von Kleidungsstücken und wurden häufig als Beigaben in Gräbern gefunden. Die typologische Entwicklung dieses Typs lässt sich über das zentrale Italien nachverfolgen, u. a. an Fundorten wie Bologna (Villanova), Verucchio oder Tarquinia. Solche Fibeln wurden meist aus Bronze im Vollguss gefertigt und stellen frühe Beispiele etruskischer Metallverarbeitung in der Früheisenzeit dar.
Provenienz: Ehemals aus der Antikensammlung S.M. (Süddeutschland). Zuletzt in Nachlass-Sammlung Dr. N. Erworben ehemals in der Münzhandlung Athena in München im Mai 1981. Eine Kopie der Rechnung liegt vor.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
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